Es gibt Orte, die kennt man, bevor man sie überhaupt besucht hat. Der Times Square in New York City ist genau so ein Ort. Ihr habt ihn garantiert schon in Filmen gesehen, in Musikvideos, auf Postkarten oder Instagram-Feeds. Und trotzdem ist es etwas völlig anderes, wenn man plötzlich selbst zwischen all den grellen Lichtern, flimmernden Reklametafeln und der unbändigen Energie steht, die diesen Ort ausmacht. Willkommen am Times Square – dem Epizentrum des Wahnsinns, dem Treffpunkt der Welt, dem Ort, der niemals schläft.
Der Times Square liegt mitten in Manhattan, an der Kreuzung der Broadway und Seventh Avenue, ungefähr zwischen der 42nd und 47th Street. Eigentlich ist es gar kein richtiger „Square“, also kein klassischer Platz, sondern eher eine langgezogene Straßenkreuzung, die sich in eine Fußgängerzone verwandelt hat. Und doch ist er mehr als nur ein Ort – der Times Square ist ein Erlebnis.
Geschichte mit Glitzer: Wie alles begann
Bevor der Times Square zum leuchtenden Symbol der Großstadt wurde, hatte er einen eher schlichten Namen: Longacre Square. Hier war früher nicht viel los – Pferdekutschenmanufakturen, ein paar unscheinbare Häuser und viel Leere. Doch 1904 zog die „New York Times“ in ein neu gebautes Hochhaus an der Ecke 42nd Street und Broadway. Und voilà: Der Platz wurde umbenannt – in Times Square.
Zur Eröffnung wurde ein spektakuläres Silvesterfeuerwerk veranstaltet – der Anfang einer Tradition, die bis heute jedes Jahr Millionen Menschen begeistert. Schon in den 1910er- und 1920er-Jahren wurde der Times Square zum Zentrum für Theater, Varieté und Kinos. In den goldenen Zeiten des Broadways boomte hier das Leben – doch die Glanzzeiten waren nicht von Dauer.
In den 1970ern und 1980ern wurde es düster: Prostitution, Drogen und Kriminalität bestimmten das Bild. Doch in den 1990ern begann ein massiver Wandel. Der Times Square wurde aufgeräumt, modernisiert und in eine Touristenattraktion verwandelt. Heute ist er sicher, sauber und spektakulär – vielleicht ein wenig zu poliert, sagen manche. Aber langweilig? Auf keinen Fall.
Die Lichter, die niemals ausgehen
Egal, zu welcher Uhrzeit Ihr am Times Square seid – es ist immer Tag. Die riesigen LED-Werbetafeln leuchten so hell, dass sie sogar vom Weltall aus sichtbar sein sollen. Hier wird Werbung zur Kunstform. Ob Coca-Cola, Disney, Netflix oder Broadway-Shows – alles blinkt, flackert, flimmert. Und es ist nicht nur irgendeine Werbung. Es ist Show.
Wusstet Ihr, dass Unternehmen für einen Platz auf diesen Bildschirmen teilweise Millionenbeträge pro Monat zahlen? Kein Wunder – nirgendwo sonst erreicht man so viele Menschen auf einmal. Über 300.000 Fußgänger passieren den Times Square täglich. In der Weihnachtszeit oder zum Jahreswechsel sind es sogar noch viel mehr. Wenn Ihr also das Gefühl habt, mitten im Trubel zu stehen – es ist kein Gefühl, es ist Realität.
Touristenwahnsinn mit Selfie-Garantie
Ja, der Times Square ist voll. Richtig voll. Menschenmassen drängen sich zwischen den Bildschirmen, Straßenkünstlern, Tourenanbietern und Souvenirständen hindurch. Ihr werdet auf Minnie Mouse, den Hulk oder Mickey treffen – allerdings in eher abgenutzten Kostümen. Ein Foto mit den Figuren kostet natürlich ein Trinkgeld. Verhandeln lohnt sich, denn manche sind ziemlich fordernd.
Aber genau das gehört irgendwie dazu. Man kommt nicht hierher, um Ruhe zu finden, sondern um sich mitten hineinzuwerfen in das bunte Chaos. Jeder Winkel ist ein Foto wert, jede Bewegung ein Moment zum Festhalten. Also raus mit der Kamera – oder dem Smartphone – und klick, klick, klick: Selfie mit Reklametafel, Gruppenfoto auf den roten Treppen, Schnappschuss mit dem Naked Cowboy (ja, den gibt’s wirklich, inklusive Gitarre und Cowboystiefeln).
Die berühmten roten Stufen
Direkt am nördlichen Ende des Times Square, über dem TKTS-Ticketschalter, findet Ihr eine der beliebtesten Fotospots: die roten Stufen. Sie führen zwar nirgendwo hin, aber von hier habt Ihr einen tollen Blick auf das bunte Treiben unter Euch. Einfach mal hinsetzen, durchatmen (so gut es eben geht), das Gewusel beobachten und den Moment aufsaugen. Hier sieht man die Welt an sich vorbeiziehen.
Die Stufen sind aus Glas und nachts von innen beleuchtet – fast schon ein Kunstwerk für sich. Und während unten Leute für Musical-Tickets anstehen, genießt Ihr oben das bunte Treiben aus sicherer Entfernung. Ein bisschen wie im Theater – nur dass die Bühne der echte Times Square ist.
Broadway, Baby!
Ohne den Broadway wäre der Times Square nur halb so spannend. Die Theatermeile beginnt direkt hier und zieht sich durch Midtown Manhattan. Über 40 Theater liegen in Gehweite – mit den besten Musicals und Shows der Welt. Wenn Ihr einmal die Chance habt, ein Stück am Broadway zu sehen: Macht es. Es ist wirklich magisch.
Ob Klassiker wie The Lion King, Wicked, Chicago oder neue Erfolgsstücke wie Hamilton oder MJ – The Musical – die Qualität ist unglaublich. Viele Shows laufen seit Jahrzehnten, andere kommen und gehen. Tickets sind nicht ganz billig, aber es lohnt sich. Tipp: Am TKTS-Schalter unter den roten Stufen bekommt Ihr oft vergünstigte Restkarten für den selben Tag.
Der Times Square bei Nacht – Gänsehaut garantiert
Wenn der Abend kommt, wird es am Times Square nicht dunkler – nur noch bunter. Die Lichter wirken dann noch intensiver, die Straßen füllen sich mit Künstlern, Musikern, Tanzgruppen. Die Energie ist beinahe greifbar. Es ist ein bisschen so, als würde der Platz jetzt erst richtig erwachen.
Ein Spaziergang bei Nacht gehört zum Pflichtprogramm. Wenn Ihr Glück habt, erwischt Ihr eine spontane Tanzvorstellung oder eine Musikperformance, die Euch den Atem raubt. Und falls nicht: Die Lichter und Geräusche reichen völlig aus, um Euch in den Bann zu ziehen. Hier spürt man das Herz von New York schlagen – laut, wild und lebensfroh.
Die große Silvestersause
Eines der größten Events am Times Square ist natürlich der Silvesterabend. Jedes Jahr verfolgen Millionen Menschen weltweit das berühmte „Ball Drop“, wenn der leuchtende Kristallball langsam an einem Mast heruntergelassen wird und das neue Jahr einläutet. Live-Musik, Stars, Countdown – das volle Programm.
Wer live dabei sein will, braucht allerdings Ausdauer. Die ersten Gäste kommen schon am Vormittag, und einmal drin, darf man den Platz nicht mehr verlassen – keine Toiletten, keine Stände. Es ist ein echtes Durchhaltevermögen gefragt. Aber wenn dann um Mitternacht Konfetti vom Himmel regnet, fühlt man sich wie im Film. Ein Moment, den man nie vergisst.
Kulinarisch – naja, sagen wir: touristisch
Ehrlich gesagt: Kulinarisch ist der Times Square nicht gerade ein Highlight. Die meisten Restaurants hier sind große Ketten – von Hard Rock Café über Olive Garden bis zu Shake Shack. Klar, man wird satt, und für einen schnellen Snack reicht’s. Aber das echte New Yorker Food-Erlebnis findet Ihr eher ein paar Blocks weiter.
Trotzdem hat der Times Square auch kulinarisch seinen Reiz – einfach durch die Atmosphäre. Ein Cheeseburger unter blinkenden Lichtern oder ein Coffee-to-go zwischen zwei Straßenkünstlern? Kann man schon mal machen. Für echte Foodie-Momente empfehlen wir Euch aber eher Hell’s Kitchen oder Koreatown – beides ganz in der Nähe.
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Shop till you drop – Einkaufen mitten im Neonmeer
Wer gerne shoppt, wird am Times Square fündig – auch wenn es eher um das Erlebnis als um exklusive Funde geht. Die meisten Läden hier sind riesige Flagship-Stores weltbekannter Marken. Ihr könnt hier Stunden verbringen, ohne einen Fuß vom Platz zu setzen.
Da wäre zum Beispiel der mehrstöckige M&M’s World Store, in dem Ihr Euch durch Wände aus bunten Schokodragees wühlen könnt. Oder der Disney Store, bei dem Kinder (und Erwachsene) große Augen bekommen. Und dann natürlich der gigantische H&M direkt an der Ecke, der selbst für eingefleischte Modefans beeindruckend ist.
Lust auf etwas Nerdigeres? Dann schaut mal bei Line Friends oder Krispy Kreme’s Donut Theatre Store rein – dort könnt Ihr live zusehen, wie die Donuts durch die Glasvitrine auf dem Förderband rollen, frisch glasiert und bereit zum Vernaschen.
Natürlich gibt’s auch jede Menge Souvenirshops, in denen Ihr Euch mit „I ❤️ NY“-Shirts, Mini-Freiheitsstatuen oder kitschigen Magneten eindecken könnt. Teuer? Oft ja. Aber man will ja auch was mit nach Hause nehmen, oder?
Kurios, verrückt, einzigartig – die schräge Seite des Times Square
Ein Besuch am Times Square ist nie nur „normal“. Irgendwas Seltsames passiert hier immer. Vielleicht läuft plötzlich ein Gospelchor an Euch vorbei. Oder ein Mann auf Stelzen. Oder Ihr seht eine spontane Breakdance-Show auf der Straße. Willkommen im real gewordenen Kuriositätenkabinett.
Ein echter Klassiker: Der Naked Cowboy. Mit nichts als Unterhose, Cowboystiefeln und Gitarre steht er fast jeden Tag auf dem Platz und spielt Countrymusik. Er ist längst eine Institution – und wer ihm begegnet, weiß: Jetzt ist man wirklich am Times Square angekommen.
Und dann wären da noch die kostümierten Straßenkünstler. Von Pikachu bis Batman, von Elsa bis Iron Man – sie alle tummeln sich hier, bereit für ein schnelles Foto (und ein erwartetes Trinkgeld). Es ist schrill, überdreht und manchmal auch ein bisschen skurril. Aber genau das ist der Times Square.
Ist der Times Square sicher?
Kurz gesagt: Ja. Der Times Square gehört heute zu den sichersten Orten in New York – einfach weil hier ständig etwas los ist und unzählige Sicherheitskräfte unterwegs sind. Polizei ist präsent, Kameras gibt es überall, und auch private Sicherheitsdienste patrouillieren.
Klar, wie überall, wo viele Menschen sind, sollte man auf seine Wertsachen achten. Taschendiebe gibt’s auch hier. Aber Gewaltverbrechen? Eher selten. Also keine Sorge – auch nachts könnt Ihr Euch hier ziemlich sorgenfrei bewegen.
Ein kleiner Tipp: Lasst Euch nicht auf allzu aufdringliche „Verkäufer“ ein, die Euch CDs oder Armbänder andrehen wollen – das kann teuer werden. Ein freundliches „No, thanks“ reicht meistens aus.
Geheimtipps abseits der Menschenmassen
Zugegeben: Der Times Square kann auf Dauer auch anstrengend sein. Wenn Ihr eine kleine Auszeit vom Dauerblinken und Gedränge braucht, gibt es rund um den Platz ein paar ruhige Ecken.
Zum Beispiel den Bryant Park – nur ein paar Minuten entfernt. Hier findet Ihr eine grüne Oase mitten in Manhattan, mit Liegestühlen, Caféständen und im Winter sogar einer Eislaufbahn. Oder die grandiose New York Public Library gleich nebenan, mit ihrer atemberaubenden Architektur und ruhigen Lesesälen.
Auch die Seitenstraßen rund um den Times Square haben Charme. Oft gibt es hier kleine, charmante Lokale mit gutem Essen und weniger Touri-Trubel. Ideal für eine Pause vom Großstadtwahnsinn.
Blick hinter die Kulissen: Der Times Square aus anderer Perspektive
Habt Ihr Euch schon mal gefragt, wie es ist, hier zu arbeiten oder zu leben? Für viele New Yorker ist der Times Square Alltag – manchmal lästig, manchmal faszinierend. Die Mietpreise in der Gegend sind astronomisch, und wer in einem der Hochhäuser arbeitet, hat oft einen unschlagbaren Blick über das Lichtermeer.
Viele Firmen nutzen die zentrale Lage und die hohe Sichtbarkeit. Deshalb findet Ihr hier auch riesige Studios – wie das von ABC News, das direkt an der Kreuzung live aus dem Times Square sendet. Wenn Ihr Glück habt, seht Ihr eine TV-Moderation live durch die Glasfenster.
Und dann gibt’s da noch die berühmten Billboard-Momente – bei denen Menschen sich selbst auf einem der riesigen Bildschirme zeigen lassen können. Geburtstagsgrüße, Heiratsanträge, Business-Werbung – mit dem nötigen Kleingeld könnt auch Ihr dort einmal auftauchen.
Fazit: Der Times Square ist ein Erlebnis – nicht nur ein Ort
Ob Ihr nun zum ersten Mal in New York seid oder schon zum zehnten Mal – der Times Square zieht einen immer wieder in seinen Bann. Er ist laut, übertrieben, manchmal nervig – aber auch einzigartig, elektrisierend und unvergesslich. Kein anderer Ort verkörpert so sehr die Energie dieser Stadt.
Hier spürt Ihr das Lebensgefühl von New York: Alles ist möglich, jederzeit. Jeder ist willkommen. Es ist ein Ort, der inspiriert – mit seinen Lichtern, seiner Musik, seiner schrillen Schönheit. Ein Ort, den man nicht erklären kann – den muss man erleben.
Also, wenn Ihr das nächste Mal in der Stadt seid, dann nichts wie hin: Stellt Euch unter die Leuchtreklamen, schaut nach oben, nehmt den Lärm in Euch auf – und fühlt Euch für einen Moment wie im Zentrum des Universums.
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